2022/03  Pianistin Keiko Hattori rüttelt bei ihrem Konzert in Waldshut alle Sinne wach
(Südkurier am 16. 03. 2022, Ursula Freudig)

„Die japanische Pianistin Keiko Hattori hat bei ihrem Konzert in der Stadthalle Waldshut mit Klaviersonaten von Beethoven begeistert. Zeitweise schien es, als hätte die Künstlerin mehr als zwei Hände. Keiko Hattoris Klavierspiel entführt das Publikum in der Stadthalle Waldshut in Klangwelten voller Leidenschaft und Tiefe.
Für Freunde des Klaviers und des Komponisten Ludwig van Beethovens war es ein großes Konzert: Keiko Hattori zog am Montagabend in der Waldshuter Stadthalle mit den drei berühmten Klaviersonaten Beethovens, „Pathétique“, „Mondschein-Sonate“ und „Appassionata“, in den Bann. Mit ihrem klaren und kraftvollen Spiel, nahm Keiko Hattori an die 100 Zuhörer mit in Beethovensche Klangwelten voller Dynamik, Intensität, Unberechenbarkeit und Spannung.
Ebenso elegant wie virtuos vermittelte sie die enorme Ausdruckskraft der Sonaten, die Beethoven zwischen 1798 und 1805 komponiert hat. Musik nicht einfach „nur“ hören, sondern zulassen, dass man von ihr mitgerissen wird, die Bilder und Gefühle zulassen, die sie vor allem mit ihren Dissonanzen und klanglichen Eruptionen hervorruft – Keiko Hattori machte es möglich. Manchmal klang es, als ob sie mehr als zwei Hände hätte, so voluminös und raumfüllend war, was sie den schwarz-weißen Tasten entlockte.
Wer sich auf die Musik einließ, dessen Sinne wurden wach gerüttelt und fanden nur zeitweise etwas Ruhe – am Schönsten, wenn auch mit traurig-melancholischem Unterton, im getragenen ersten Satz der Mondscheinsonate, die als Inbegriff romantischen Musikerlebens gilt. Mit den leidenschaftlich-wilden Klangkaskaden des dritten Satzes der „Appassionata“ endete das offizielle Programm. Als Zugabe schenkte Keiko Hattori dem Publikum einen gefühlvollen „Liebestraum“ von Franz Liszt.
Mit großem Beifall und Bravo-Rufen bedankte sich das Publikum bei der japanischen Pianistin, die in Tokio und am Mozarteum in Salzburg studiert hat, bedeutende Wettbewerbe gewonnen hat und auf internationalen Bühnen zuhause ist. Auch in Waldshut hat sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. [...]"

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2019/01  Beethoven, Steinway und Hattori
"Hagnauer Klassik" begeistert mit altem Meister, neuem Flügel und junger Pianistin

(Schwäbische Zeitung am 02. 01. 2019, Gudrun Schäfer-Burmeister)

„[...] Georg Mais, musikalischer Leiter aus Überlingen, der mit dem früheren Hagnauer Bürgermeister Simon Blümcke "Hagnauer Klassik" vor 13 Jahren ins Leben gerufen hat, ist begeistert, dass die Anschaffung bereits zum Silvesterkonzert der japanischen Pianistin Keiko Hattori geklappt hat.
[...] Der Rokokosaal ist mit rund 150 Gästen voll besetzt, um die "Weltpremiere" des Hagnauer Flügels zu den Klängen von Beethoven in der Interpretation der Pianistin Keiko Hattori zu erleben. Die in Salzburg lebende Künstlerin hat die drei bedeutendsten und zugleich schwersten Klaviersonaten - Nr.8, Nr.14 und Nr.23 - von Ludwig van Beethoven für dieses besondere Konzert gewählt. Die "Pathetique" beginnt langsam, zart und geht über in den kraftvollen Anschlag von Hattori, der Beethoven wie einen Verboten der Rockmusik erklingen lässt. Weich und gefühlvoll das Adagio cantabile, temporeich das Rondo als Synthese der ersten beiden Sätze.
Zart erklingt die "Mondscheinsonate". Man möchte sich von der Hand der Pianistin mitnehmen lassen in die geheimnisvolle Nacht. Im zweiten Satz wird der Spaziergang zum Ritt über die Tasten. Hattori spielt ohne Pathos, konzentriet auf den Moment, den Klang des Augenblicks. Präzise erfolgen die Tempiwechsel. Hattori eilt nicht durch die Partitur. Klar akzentuiert sie Ton für Ton. Das gilt ebenso für die "Apassionata".
Stets scheint sie die Noten vor ihrem geistigen Auge zu sehen, wo kein Umblättern nötig ist, sondern der nach oben gerichtete Blick wie ein Aufnehmen der Signale zur Weiterleitung in die begnadeten Hände wirkt. "Ich genieße immer, wenn sie da ist", sagt Mais und dem Publikum scheint es gleich zu ergehen. Bei Schuberts Impromptu in Ges-Dur als Zugabe schließt so mancher die Augen und lässt wohl das Jahr im Herzen Revue passieren. "

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2018/11  Beethoven lebt
Keiko Hattori überzeugt mit „Neuem Testament“ bei den 6. MozartWochenEifel

(Mozartwochen Eifel, Infostand am 26. 11. 2018, Sabine Krösser)

„Gespannte Stimmung herrschte im mit 130 Musikfreunden/innen gut besetzen Haus Beda als Werner Pies, Ehrenvorsitzender der Kulturgemeinschaft Bitburg e.V., für die Dr.-Hanns-Simon-Stiftung die Eröffnungsrede zur Kooperationsveranstaltung mit den MozartWochenEifel hielt. Es wurde ein Abend, den keiner der Gäste jemals mehr vergessen wird; denn mit der japanischen Pianistin Keiko Hattori, die der musikalische Leiter des Festivals, Prof. Georg Mais, bereits seit einer Preisverleihung im Jahre 2007 kennengelernt hatte, ist den Kooperationspartnern sprichwörtlich ein „großer Wurf“ gelungen. Keiko Hattori versetzte mit drei der insgesamt 32 Sonaten aus der Feder Beethovens den Saal in Verzückung. Bereits bei den ersten Akkorden wusste auch der letzte Gast, weshalb Keiko Hattori u.a. den begehrten Beethoven-Wettbewerb („International Telekom Beethoven Competition Bonn“) inzwischen mehrfach gewonnen hat. [...]
Und diese Koryphäe brillierte im Haus Beda mit der Klaviersonate Nr. 8 c-Moll op. 13 – der Herausgeber der Noten gab ihr den Namen „Pathétique“ – so Prof. Mais in seinem Vorwort. Ohne ein einziges Notenblatt zu nutzen, hauchte Hattori dem Werk neues Leben ein. Es war, wie der musikalische Leiter des Festivals versprochen hatte: „Wir hören heute den ganzen Abend schöne Musik“. Es war schlichtweg zum Dahinschmelzen und Seele baumeln lassen. Mit ihrer Interpretation von Beethovens „Mondschein-Sonate“ (Klaviersonate Nr. 14 in cis-Moll op. 27-2) begeisterte sie das sprachlose Publikum weiter, so dass sich auch die musikbegeisterte Präsidentin der EVBK und Freundin der MozartWochenEifel, Marie-Luise Niewodniczanska, outete: „So schön habe ich die noch nie gehört.“ Auch die anderen Gäste mussten sich arg bremsen, nicht vorzeitig Zwischenapplaus zu spenden. Selten fiel das einigen so schwer wie am 25.11. im Haus Beda. Die „epochalen Werke“ – Beethovens Sonaten – hatte Prof. Mais übrigens zuvor als „Neues Testament“ bezeichnet, und die Musikfreunde wussten spätestens jetzt weshalb. Den zweiten Teil des Kammerkonzertes widmete Hattori Beethovens Klaviersonate Nr. 23 in f-Moll op. 57 – besser bekannt als „Appassionata“ – die laut Expertenerklärung von Georg Mais zu des Meisters spätem Werk zählt. Dabei war es dann endgültig um die Beherrschung der meisten Gäste geschehen – mit Bravorufen und frenetischem Applaus feierten sie „ihre“ Keiko und Frau Prof. h.c. Marie-Luise Niewodniczanska war sich gar sicher, dass auch „Beethoven da oben im Himmel mit uns allen und der tollen Pianistin diesen Abend feiert“…"

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2018/11  Japanische, filigrane Konzertkunst
Kitakado und Hattori glänzten mit Mozart und Schubert auf Schloss Malberg

(Mozartwochen Eifel, Infostand am 25. 11. 2018, Sabine Krösser)

„Ausverkauft war das Kammerkonzert der 6. MozartWochenEifel. Ikuko Kitakado (Violine) und Keiko Hattori (Klavier) brillierten mit geschmackvoll ausgesuchten Werken von Mozart und Schubert…
Mit den beiden japanischen Künstlerinnen Ikuko Kitakado, die derzeit stellvertretende Konzertmeisterin des Phiharmonischen Orchesters des Theaters Trier ist, und Keiko Hattori, die beide an der weltberühmten Musikhochschule „Mozarteum“ in Salzburg studiert haben, gastierten zwei wirklich herausragende Künstlerinnen in der außergewöhnlichen Atmosphäre von Schloss Malberg. Meisterwerke der Raritäten von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert standen auf dem Programm des Kammerkonzertes der beiden Vollblutkünstlerinnen. Das Publikum auf Schloss Malberg lauschte – nach gewohnt espritgeladener Einführung durch den musikalischen Leiter der MozartWochenEifel, Prof. Georg Mais – mit Freude der Sonate B-Dur KV454 von Mozart, die in ihrer Klarheit und Straffheit jeden Mozartliebhaber überzeugt. Danach folgte Mozarts Sonate G-Dur KV 301, die laut Prof. Mais in Wien entstanden ist und auch noch heute zur beliebtesten dieser Gattung zähle. Mozart hatte diese großartige Kammermusik für diese beiden Instrumente für eine erfolgreiche Akademie der berühmten italienischen Geigerin Regina Strinasacchi geschrieben wie Prof. Georg Mais das interessierte Publikum wissen ließ.
Im zweiten Teil des Kammerkonzertes erklang von Franz Schubert die Sonate, D-Dur für Violine und Klavier D 384. Zum Abschluss dieses außergewöhnlichen Kammerkonzertes der japanischen Pianistin, die bereits in fast allen bedeutenden Konzertsälen Europas und Japans mit ihrer filigranen Klavierspielkunst überzeugen und bereits zahlreiche renommierte, internationale Musikwettbewerbe für sich entscheiden konnte, zusammen mit Ikuko Kitakado, die ebenfalls – gemeinsam mit dem Pamina Trio – bereits zahlreiche internationale Wettbewerbe gewonnen hat, gaben sie die virtuose und strahlkräftige Fantasie C-Dur, D934 für Violine und Klavier. Vor allem beim Allegretto ließ Hattori ihre Finger über die Tasten des Klaviers fliegen, das dem Betrachter ganz schwindelig wurde, aber sich beim Zuhörer Gänsehautgefühl einstellte. [...]
Das Kammerkonzert auf Schloss Malberg mit Raritäten der Kammermusik aus der Wiener Zeit um das Jahr 1800 entlockte dem hochzufriedenen Publikum „Bravorufe“, so dass eine Zugabe für die beiden Vollblutmusikerinnen eine Selbstverständlichkeit war."

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2018/11  Nächster Glanzpunkt bei der Meisterkonzert-Reihe
(Südkurier am 26. 11. 2018, Gabi Rieger)

„Die Violinistin Ikuko Kitakado und die Pianistin Keiko Hattori spielen vor mehr als 100 Zuhörern im Bürgerhaus Werke Mozart von Schubert – und machen Kammermusik zum packenden Dialog.
Japan ist Trumpf bei der diesjährigen Meisterkonzertreihe. Nach der Sternstunde mit dem Pianisten Wataru Hisasue sorgten nun im mit mehr als 100 Zuhörern gut besuchten Bürgerhaus Ikuko Kitakado (Violine) und Keiko Hattori (Klavier) für Publikumsfurore. Die beiden in Japan geborenen Künstlerinnen studierten gemeinsam am Mozarteum in Salzburg.
Die Violinsonate G-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart bildete mit ihrem melodischen Einfallsreichtum das Eröffnungsstück des gut aufeinander eingespielten Duos. Anders als bei dieser gefälligen Violinsonate, die in erster Linie für das private Musizieren bestimmt war, komponierte Mozart mit der Sonate KV 454 ein Werk für außergewöhnliche Virtuosen. Die kontrastreiche langsame Einleitung öffnete quasi den Vorhang zu einem vielfarbigen Allegro, in dem Violine und Klavier einen abwechslungsreichen, klangschönen Diskurs führten. Sehr zu Herzen ging das elegische, harmonisch facettenreiche Andante. In dem abschließenden galanten Allegretto verbindet Mozart Kehrreim-Struktur eines Rondo mit den satztechnischen Prinzipien des Sonatensatzes. Ikuko Kitakado und Keiko Hattori spielten das Wunderwerk an Inspiration mit erfrischender kammer-musikalischer Beredsamkeit.
Prägendes Merkmal der Sonatine in D-Dur von Franz Schubert ist das dialogische Zusammenspiel der Instrumente. Klavier und Geige wechseln ständig ihre Rollen: präsentierte die eine Duopartnerin die Melodie, übernahm die andere die Begleitung oder schwieg.
Besonders gehaltvolles Herzstück im Programm war Schuberts weit gespannte Fantasie für Violine und Klavier, die höchste Anforderungen an die technisch-virtuose Brillanz und an die musikalische Gestaltungsfähigkeit der Interpretinnen stellt. Dabei ermöglichte die Pianistin mit ihrer differenzierten Klanggestaltung, darüber mit der Violinstimme einen packenden Spannungsbogen zu formulieren. Großer Beifall bescherte als Zugabe eine beseelt gespielte Nocturne von Frédéric Chopin."

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2018/01  Schubert-Abend im Meersburger Augustinum macht mit dem Menschen, seiner Musik und seiner Zeit bekannt
(Südkurier am 24. 01. 2018, Corinna Raupach)

"Dirigent Georg Mais stellte den Komponisten vor, Keiko Hattori aus Salzburg spielte seine Musik und am Ende gab es zeitgenössisches Essen. Für die Besucher des Schubert-Abends gab es noch ein dreigängiges Menü nach Traditionen der Schubert-Zeit – natürlich mit Forelle. [...]
Mais´ Ziel ist es, den Komponisten vom gemütlichen Biedermeier-Image zu befreien. "Wenige Künstlerbiografien litten so unter falschen Klischees", sagt Mais. Der österreichische Polizeistaat unter Metternich zensierte Literatur und Musik. Viele von Revolution und Restauration Enttäuschte bevorzugten daher die Hausmusik. Schuberts Freunde veranstalteten zu Hause "Schubertiaden". "Darunter muss man sich Veranstaltungen mit hoher politischer, kultureller und musikalischer Bedeutung vorstellen", sagt Mais.
Die Salzburger Pianistin Keiko Hattori unterstützt diese Sichtweise. Statt romantisch interpretiert sie ausgesuchte Werke energisch, durchsichtig und elegant. Sie lässt glasklare Tonkaskaden der Impromtus rauschen, unter ihren Fingern funkeln die Wassertropfen der "Forelle" und Lieder wie "Lindenbaum" oder "Gretchen am Spinnrad" gibt sie ohne Sentimentalität."

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2017/10  Bewunderung für das Lebenswerk Wolperts
(Mainpost am 12. 10. 2017, Elisabeth Versl-Waag)

"Wie würdigt man einen bedeutenden Komponisten und Musikwissenschaftler zu dessen 100. Geburtstag? Natürlich mit einem Konzert aus seinem Werk: Franz Alfons Wolperts Sonate für Klavier, d-moll, opus 21, meisterhaft vorgetragen von der preisgekrönten Pianistin Keiko Hattori.
Am 11. Oktober 1917, vor hundert Jahren, ist Franz Alfons Wolpert in Wiesentheid geboren. Grund genug, zu einem Festakt ins Historische Pfarrhaus einzuladen. Und viele Ehrengäste, Verwandte, Freunde und Wegbegleiter waren gekommen, um an diesem Mittwoch, dem 11. Oktober 2017, seiner zu gedenken. [...]
In der Kategorie „sehr schwer“ – eine Anmerkung des Musikverlages – bewegte sich die japanische Meisterpianistin Keiko Hattori wie selbstverständlich. Mais vermutet, der Komponist Wolpert habe gewollt, dass sein Stück nur die Besten spielen können. Und die junge Interpretin in ihrer zarten Erscheinung spielt erstaunlich kraftvoll und dynamisch, bewegend und „bewegt“. Tänzerisch leicht im 3. Satz „Danza“, in dessen Klangfarben-Wechsel Abweichungen zu hören sind. Und dann noch Wolperts Lieblingskomponist Franz Schubert. Wunderbar einfühlsam erklang das „Impromptu Ges Dur“, opus 90, Nummer 3."

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2017/01  Gekonnt, charmant, beschwingt
(Südkurier, am 02. 01. 2017)

Das Jahr neigte sich dem Ende zu und das Silvesterkonzert in Hagnau gehört fest dazu. Die Stars des Abends waren in diesem Jahr im Reinhard-Sebstian-Zimmermann-Saal des Rathauses die Sopranistin Michiko Watanabe und die Pianistin Keiko Hattori. Beide kommen aus Japan, wohnen nun in Salzburg und überzeugen schon seit vielen Jahren durch ihre herausragenden musikalischen Fähigkeiten.

[...] Das für Silvester von der Hagnauer Gemeinde passend ausgesuchte Lied „Mir ist auf einmal so eigen“ aus der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß eröffnete den zwei Musikerinnen die Möglichkeit, auch ihre komödiantische Schauspielkunst einzusetzen. Nicht gemeinsam, sondern allein betrat die herausragend spielende Pianistin Keiko Hattori die Bühne. Sie setzte sich an den Flügel, schaute sich suchend nach ihrer Kollegin um, konnte sie nirgends entdecken, zuckte bedauernd mit ihrer Schulter und eröffnete ihr klangvolles Spiel am Klavier. Da öffnete sich erneut die Tür und Michiko Watanabe betrat, mit einer Flasche Sekt und einem Sektglas in ihren Händen, den Raum. Passend zu den bekannten Liedzeilen „Mir ist auf einmal so eigen zumute, irgendwas prickelt und kitzelt im Blute … fast könnt das ein Schwipserl sein …“ ging sie gekonnt, charmant beschwingt, durch den Saal.
Um mit einem Augenzwinkern, die beschwingten Auswirkungen des Alkohols darzustellen, während sie mit ihrer schönen, weittragenden Stimme ihr Lied sang.
„Wow“, hatte eine Zuhörerin gerufen, als die schmeichelnde und doch überragend tragende Stimme von Watanabe, die letzte Liedzeile „Como scoglio“ aus Mozarts „Cosi fan tutte“ ausklingen lies. „Schön“, lautete die begeisterte Meinung der Familie Loferer aus Bregenz. „Wir waren letztes Jahr hier und werden nächstes Jahr wiederkommen.

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2017/01  Beim Champagner perlen die Koloraturen
(Schwäbische Zeitung, am 01. 01. 2017)

Sopranistin und Pianistin unterhalten beim Hagnauer Silvesterkonzert mit Liedern und Arien

"Der üppige rote Rosenstrauß hatte beim Konzert mit der Sopranistin Michiko Watanabe und der Pianistin Keiko Hattori die Bühne geziert und zuletzt leise gezittert, als die Sängerin vergnügt von ihrem „beschwipsten“ Ausflug zu den Zuhörern zurückkam. Die Pianistin hatte sie schon mal allein anfangen lassen, ehe sie zur Tür hereinschwankte, Sektflasche und Kelch in der Hand – Hagnauer Burgstall, versteht sich. Köstlich war’s, wie komödiantisch die charmante junge Sopranistin das „Schwipslied“ aus Johann Strauß’ Operette „Eine Nacht in Venedig“ auslebte, wie sie um das Podium tänzelte und dazu mühelos ihre Koloraturen rauf und runter trällerte. Nicht minder komödiantisch servierte sie die Arie „Mein Herr Marquis“ aus der „Fledermaus“ und zwinkerte dabei dem Bürgermeister zu. Hier, wo der Raum sich imaginär zur Operettenbühne weitete, war die in Salzburg lebende japanische Sängerin ganz in ihrem Element, hier durfte ihre kraftvolle Sopranstimme strömen [...] Höchste Leidenschaft erfuhr Franz Liszts Vertonung der „Loreley“, vom Klavier brodelnd untermalt. Verhaltener und damit geheimnisvoller klang Goethes Gedicht „Über allen Gipfeln ist Ruh“ in Franz Liszts Vertonung. Dennoch gefiel Watanabe am besten, wenn sie mit köstlicher Bühnenpräsenz Arien sang wie das „Eilt herbei, Witz, heitre Laune“ aus Otto Nicolais „Lustigen Weibern von Windsor“. Ein Vergnügen, wie sie hier Frau Fluths Vorfreude auf ihre Rache an Sir Falstaff ausmalte. Keiko Hattori war der Sängerin eine ausdrucksvolle Begleiterin und beeindruckte ebenso mit zwei brillanten Soloeinlagen."

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2015/11  Ehrliche Begeisterung vermittelt – Das „Ensemble Pagon“ bot ein musikalisches Highlight im dichten Konzertkalender
(Österreichische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, am 30. 11. 2015)

„Die Geigerin Natalia Sagmeister, der Klarinettist Alex Ladstätter und die Pianistin Keiko Hattori musizieren gemeinsam im „Ensemble Pagon“. Ihrer Einladung in das vorarlberg museum sind viele Musikinteressierte gefolgt und sie erlebten ein herausragendes Konzert mit einer erlesenen Werkauswahl. Ein Markenzeichen des Ensembles ist das freundschaftliche Zusammenwirken mit zeitgenössischen Komponisten, die dem Trio Werke auf den Leib schreiben. Der hierzulande bestens bekannte Komponist Richard Dünser und der deutsche Komponist Bernd Franke waren beim Konzert anwesend und erzählten ausführlich von den Inspirationsquellen ihrer Werke. Auf höchstem Niveau belebte und deutete das "Ensemble Pagon" die Musik.

[...] Diese Charakteristika waren im „Grand Duo Concertant in Es-Dur op. 48“ für Klarinette und Klavier von Carl Maria von Weber gut nachvollziehbar. Im Eröffnungssatz mussten sich Alex Ladstätter und Keiko Hattori im Hinblick auf die Balance der Lautstärken zwar erst finden, doch bald entfalteten sich brillante Dialoge, präzise unisono geführte Passagen verliehen dem Satz Esprit. Die melancholische Färbung des langsamen Mittelteils unterstrichen die Musiker mit einer feinsinnigen Pianokultur, aus der heraus sie die melodischen Bögen formten. Im spritzigen Finale erklangen die Themen mit bewundernswerter Klarheit in rasendem Tempo.

Vier Leben

Den Höhepunkt der Matinee, die in einer inspirierenden Atmosphäre über die Bühne ging, bildete die österreichische Erstaufführung des Werkes „Le Quattro Volte“ von Bernd Franke. Sympathisch erzählte der Komponist vom gleichnamigen Film, den Michelangelo Frammartino im Jahr 2010 gedreht hatte, und welche Eigenheiten ihn an diesem Kunstwerk für seine Musik inspiriert haben.
Im ersten Teil entwickelten sich auf einem signalartigen Motiv beruhende Klangfelder, in denen die Obertonspektren stimmungsvoll zur Geltung kamen und auch mikrotonale Nachklänge aufhorchen ließen. Den Kern des formal immer dichter werdenden musikalischen Flusses bildete der zweite Satz. Darin wurde ein großer Klangraum geöffnet, in den Motive in Form von Echos nacheinander erklangen und feingliedrige Überlagerungen bewirkten. Bewegungsimpulse und nachfolgende musikalische Pendelbewegungen lenkten anschließend die Aufmerksamkeit auf sich. Besondere Spannungsverhältnisse ergaben die schnellen Läufe, die den Charakter von Klangballungen annahmen. Überraschend wirkte der Finalsatz, weil Bernd Franke den musikalischen Fluss auf „elementare“ Intervalle reduzierte und dadurch der Musik eine pastoralen Wirkung verlieh. Das aussagekräftige Werk spielte das "Ensemble Pagon" mit bewundernswerter Meisterschaft.

Bildhafte Körperlichkeit

Abschließend wendeten sich die Musiker Wolfgang Gernots bildhafter Musik zu. Der Titel „Sketchbook“ war zugleich Programm für die unterhaltsamen Stücke. Auf den jazzigen Groove in Wolfgang Gernots Musik wiesen die eingängigen Linien und der Klavierpart hin. Mitteilsam stellten Natalia Sagmeister, Keiko Hattori und Alex Ladstätter die Stimmungen in „Green Island“, „Night Breeze“ und „Chromatic Train“ dar.

Die Konzertbesucherinnen und –besucher folgten den zeitgenössischen Werken konzentriert und nahmen alle dargebotenen Kompositionen sehr gut auf. Für den herzlichen Applaus dankte das „Ensemble Pagon“ mit dem Ragtime aus Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten“.

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2015/11  Junges Ensemble "Pagon" belebte das Museum
(Vorarlberger Nachrichten, am 30. 11. 2015)

„Natalia Sagmeister, Alex Ladstätter und Keiko Hattori überzeugten gestern mit enormer Vielseitigkeit.

Bregenz. (VN-cd) Das hat man nicht oft. Zwei der drei Komponisten waren anwesend. Derselben Generation angehörend, repräsentieren die Werke verschiedene Arbeitsweisen, und zudem war mit Alex Ladstätter (Klarinette) und Natalia Sagmeister (Violine) gestern Mittag im Vorarlberg Museum in Bregenz ein Geschwisterpaar wieder in seiner Heimat, das mit Keiko Hattori (Klavier) längst ein angesehenes Ensemble bildet. Der Ragtime aus Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ hat als Zugabe bestens gepasst, kam doch Temperament als Aspekt ins Gesamtklangbild eines Konzertes, das zuvor von formaler Präzision, Stimmung und klassischer Struktur geprägt war. Webers Grand Duo in Es-Dur (op. 84) für Klarinette und Klavier ist ein echtes Virtuosenstück, das Alex Ladstätter Gelegenheit bietet, dem Publikum klarzumachen, inwieweit die Klarinette ein ganzes Orchester ersetzt.

Natalia Sagmeister steht diesbezüglich vor einer fast noch größeren Herausforderung. „ . . . aus blauen Fernen . . .“ ist ein Solostück des Bregenzers Richard Dünser (geb. 1959), das quasi für den Kernbereich seines Schaffens steht. Inspririert von Novalis-Texten holt er die Romantik in die Gegenwart und schöpft den Geigenklang bis zu den Akkordstellen aus. Eine präzise Stimmungskomposition, die eine souveräne Interpretin gefunden hat. Die trockene Akustik im Museum dämpft das Ergebnis grundsätzlich, wirkt sich aber vor allem bei „Le Quattro Volte“ des Deutschen Bernd Franke (geb. 1959) negativ aus. Basierend auf dem 2010 entstandenen Film von Michelangelo Frammartino, einem dialogfreien Porträt eines italienischen Landstrichs, ist das erstmals in Österreich aufgeführte Werk für Klarinette, Violine und Klavier formal anregend gestaltet und in der Tonklangbehandlung spannend aufgebaut. Schön, dass es das Ensemble, das mit dem Sketchbook von Wolfgang Gernot (geb. 1957) noch Unterhaltendes bot, für die nächste CD-Produktion vorgesehen hat."

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2014/07  Classical Reviews - Instrumental
(Fanfare - The Magazine for Serious Record Collectors (USA)
Richard A. Kaplan)

"An interesting program, this. Bookended by the two Brahms sonatas we have music of three Austrians, Alban Berg and two living composers; despite having been written only 25 years after the Brahms, Berg’s Four Pieces have far more in common stylistically with the two contemporary works.
Austrian clarinetist Alex Ladstätter plays the Brahms sonatas with a firm, attractive tone and admirable control. Both readings are tasteful and understated; the E♭-Major Sonata is straightforward, not to say straitlaced. These are performances you can live with, even if they are in no way as intimate as those of Harold Wright, or as probing as those of David Shifrin or Jon Manasse. The recording is spacious and well balanced. Berg’s aphoristic little pieces—they would have fitted onto the two sides of a 78-rpm record, had anyone bothered to record them in the first 30 years of their existence—receive a cogent reading.
Herbert Willi’s (b. 1956) slightly jazzy, six-minute Piece for Clarinet Solo, written in 1985, is somewhat reminiscent of the first of Stravinsky’s Three Pieces. Ladstätter plays it with an even tone over the full range of the instrument. Gernot Wolfgang (b. 1957) is a native of Austria whose activities are now centered in Los Angeles and its film industry; his Open Spaces for clarinet and piano seeks to evoke “the vast expanse of geographical areas such as the American West,” symbolized in part by large melodic intervals. Written in 2013 for Ladstätter, the piece has elements of jazz, bits of Second Viennese School, and more than a whiff of Messiaen. There are some imaginative and difficult passages in unison for the two instruments, nicely rendered by Ladstätter and the Japanese pianist Keiko Hattori.
I would think this recording would be of greatest interest to collectors of contemporary clarinet music, to whom it is recommended."

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2014/03  Persönliches Profil mit Klarinette
(NEUE - Vorarlberger Tageszeitung, Anna Mika)

"Den Vorarlberger Musikfreunden ist der 1983 in Bregenz geborene Klarinettist Alex Ladstätter kein Unbekannter. [...] Nun legt er seine erste CD vor, und auch diese zeigt einen Musiker, der eine sehr persönliche Handschrift hat. Eingerahmt von den beiden Klarinettensonaten von Johannes Brahms präsentiert er drei Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Schon bei Brahms fällt der uneitle, flexible und gesangliche Ton Ladstätters auf, ein echter Dialog mit der kraftvoll den Klavierpart interpretierenden Keiko Hattori kann sich entfalten. Das Scherzo der f-Moll-Sonate erinnert mit seinem volkstümlichen Ton dran, dass die Klarinette bis Mozart ein Tanzbodeninstrument war. Das Herzstück der CD gilt, nach dem Opus 5 von Alban Berg. zeitgenössischen Komponisten. [...] Alex Ladstätter und Keiko Hattori beweisen mit dieser CD, dass es auch in der Flut der CD-Veröffentlichungen möglich ist, persönliches Profil zu zeigen."

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2014/02  CD-Tipps
(Vorarlberger Nachrichten, am 15./16. 02. 2014, Fritz Jurmann)

„KÜNSTLER: Alex Ladstätter, Klarinette, Keiko Hattori, Klavier
ALBUM: Open Spaces
LABEL: ORF Vorarlberg/VMS
Ladstätter belebt seit Jahren unsere Musikszene. Seine Debüt-CD ist so vielfältig wie sein Musikverständnis, ideal mitgetragen von seiner Partnerin Keiko Hattori am Klavier. Zwei Brahms- Sonaten legen den Rahmen klassischer Parameter an Ausdrucksvielfalt und Klangästhetik fest, dazwischen spielt sich zwischen Singen und Schluchzen der Klarinette Aufregendes ab mit Musik von Alban Berg, Herbert Willi und dem originellen „Open Spaces“ des Tirolers Gernot Wolfgang."

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2014/01  Individuell, offen und professionell
(Österreichische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, am 25. 01. 2014, Silvia Thurner)

„Individuell, offen und professionell – Alex Ladstätter und Keiko Hattori präsentierten ihre Debüt-CD mit viel Sinn für Details. [...] Im Rahmen der CD-Präsentation im ORF Funkhaus bespielten die beiden Künstler höchst ansprechend unterschiedliche musikalische Räume. Unter dem Motto „open spaces“ interpretierten sie unter anderem Werke von Herbert Willi und Alban Berg sowie die Uraufführung der titelgebenden Komposition, die Gernot Wolfgang im Auftrag von Alex Ladstätter komponiert hat. Eine besondere Musikalität und der Spürsinn für musikalische Linienführungen waren selbstverständlich die Grundlage aller Werkdeutungen. [...] Keiko Hattori war dem Klarinettisten eine hervorragende Partnerin. Selbstsicher und gleichberechtigt deutete sie den Klavierpart aus und ergänzte so den Ausdrucksgehalt des Klarinettenparts ideal. "

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2012/03  Sanft wie Engel, wild wie Teufel
(Vorarlberger Nachrichten, am 19. 03. 2012)

„Was Natalia und Alex Ladstätter sowie Keiko Hattori in eine Matinee packten, hat gestern im Thalsaal enorm beeindruckt. Bei Bartoks schnellem Tanz "Sebes" gab es dann überhaupt kein Halten mehr [...] und überhaupt genoss man dieses Finale eines Konzerts, das erstens viel Publikumsträchtiges enthielt, dabei aber zweitens zahlreiche Hürden eingebaut hatte und die Zuhörer durchaus forderte. [...] Keiko Hattori (geb. 1979 in Japan) wurde u.a. vom bekannten Klavierpädagogen unterrichtet und hat sich in der internationalen Pianisten bzw. Kammermusikszene längst einen Namen gemacht. Die außergewöhnliche Matinee zu der einige Interessenten von weither in den sonnigen Vorderwald pilgerten, konfrontierte die Besucher somit auch mit den schönen, beeindruckenden Karrieren der drei jungen Musiker.
Darius Milhauds Suite für Klarinette, Violine und Klavier ist geradezu dafür geschaffen, eine breite Ausdrucksskala, die bis zum jazzig Aufgerauhtem reicht, zu vermitteln. Unterhaltungsmusik höchster Güte, die das Trio als eingeschworene Truppe mit der Kraft temperamentvoll auszuschweifen, charakterisierte. [...] Und dass man an einem Vormittag auch noch quasi ein ganzes Musiktheater wie die Suite aus der "Geschichte vom Soldaten" von Stravinsky bekommt, hat vollends begeistert und ließ die nicht optimale Raumakustik vergessen. Hier zählte nur noch Spannung, Tänzerisches, unaufgesetzte Diabolik und ein perfekter, gemeinsam gefundener Rhythmus."

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2012/02  Empfehlung für Größeres
(Vorarlberger Nachrichten, am 04./05. 02. 2012, Markus Brändle)

„Bregenz. Unter dem Motto "Junges Kammerkonzert" kam kürzlich eine Schar auserwählter Zuhörer ins Theater Kosmos, um dem jungen Bregenzer Klarinettisten Alex Ladstätter bei einem interessanten und exquisiten Programm der Klarinettenliteratur zu lauschen. Um es vorweg zu nehmen: ein herausragendes Konzertereignis. [...] Alex Ladstätter kam aus dem fernen Wien mit einer ganz außergewöhnlichen Klavierpartnerin angereist, deren Sensibilität und Einfühlungsvermögen nahezu zum Feinsten gehört, das man sich als "Begleitung" vorstellen kann. Es handelt sich um die wunderbare Keiko Hattori, die nach ihrer Ausbildung in Japan bei keinem Geringeren als Professor Kämmerling in die Salzburger Talentschmiede ging.
Mit traumwandlerischer Sicherheit überwanden die beiden Interpreten die technischen und musikalischen Schwierigkeiten der "Sonatina" von Bohuslav Martinu, dieses leicht vom Jazz inspirierten, dennoch etwas sprödes Werkes. Kaum verwunderlich deshalb, dass man es so selten im Konzert hört. Auch Debussys "Erste Rhapsodie" gelang mühelos und fein aufeinander abgestimmt in makelloser Intonation durch die Klarinette, was ja gerade bei diesem Instrument aufgrund der Bau- und Spielweise nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Es konnte dem Zuhörer zum reinsten Genuss geraten, den beiden in ihrer geschmeidigen und agogisch einfühlsam abgestimmten Aufführung des virtuosen Weberischen "Concertino" seine Aufmerksamkeit zu schenken.
Nach der Pause das größte Kaliber des Abends, die 1. Klarinettensonate in f-moll von Johannes Brahms mit ihrem berückenden Andante-Adagio-Satz, der hier auf wunderbar innige Weise gelang. Die absolut entspannte Ruhe der Interpretation zählt zu den Höhepunkten dieses Abends und lässt vergessen, dass dem Klarinettisten die Anstrengung des langen Konzert- und Produktionstages gelegentlich leicht anzumerken war.
Nach dem Gusto-Schmankerl "Traviata"-Fantasie von Donato Lovreglio kamen als Zugabe Rimsky-Korsakows Hummeln des "Zaren Saltan" wieder einmal zu der ihnen gebührenden Geltung als Virtuosenstückchen, das den Abend mit langem Applaus, Getrampel und Bravo-Rufen enden ließ."

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2011/11  Spanische Klänge glutvoll musiziert
(Illertisser Zeitung, am 21. 11. 2011, Otto Mittelbach)

Gitarre und Klavier sind näher miteinander verwandt als man gemeinhin annimmt. Im Mittelalter, als das Tasteninstrument entwickelt wurde, stand es in Konkurrenz zur Laute. Beide konnten, wie auch die Harfe, mehrstimmig spielen und begleiten. Die Laute verschwand, an ihre Stelle trat später die Gitarre.
Für ihren Auftritt bei "Kultur im Schloss" hatten sich der Stuttgarter Gitarrist Friedemann Wuttke und die japanische Pianistin Keiko Hattori Werke der bedeutendsten spanischen Komponisten ausgesucht. Sie alle schöpfen aus dem reichhaltigen Fundus heimatlicher Folklore, die von tänzerischen Rhythmen, Leidenschaft und ständigen Verbindungen zwischen Weltlichem und Sakralem bestimmt wird.
Mit Vehemenz stürzte sich Keiko Hattori in die Klangwelt, die Isaak Albéniz in seiner ein Jahr vor seinem Tode entstandenen Suite "Iberia" auftut. Als einstiges Wunderkind und Schöpfer des spanischen Nationalstils erzeugt er mit wilden Rhythmen, greller Akkordik, dazwischen mit weihevoll getragenen Parts spannende Gegensätze. Bravourös färbte die Pianistin die Unterschiede in- und gegeneinander geschobener Klangebenen.[...]
Den begeistert beklatschten Solovorträgen folgten kleine Werke von Anton Diabelli für gemeinsames Musizieren. Der Trauermarsch erinnerte dabei an Beethovens op.26. Keiko Hattori hat in Tokio und Salzburg auch Komposition studiert und bekannte Werke von Manuel de Falla, Enrique Granados und Luigi Boccherini bearbeitet, die den fulminanten Höhepunkt des Konzerts bildeten. Das nicht zuletzt deswegen, weil sich dem Duo noch der ebenfalls glänzend disponierte Felix Matzura als Kastagnettenspieler hinzugesellte. Entfesselte Klangwirbel im Barocksaal, überschäumend und effektvoll mitreißend! Kein Wunder, dass nach Boccherinis feurigem Fandango noch ein weiterer der "Danza Espagnola" von Granados, die terzenselige Nummer zwei, folgen musste.

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2011/11  Ungemeine Präzision und federleichtes Spiel
(Murrhardter Zeitung, am 15. 11. 2011)

Ein tolles Duo samt Vestärkung. Einen Ausflug in die virtuose Musik aus Klassik und Impressionismus erlebten die Zuhörer beim Konzert mit Keiko Hattori (Klavier) und Friedemann Wuttke (Gitarre) im Heinrich-von-Zügel-Saal. [...] Isaac Albéniz (1860-1909) war ein spanisches Wunderkind am Klavier gewesen. Aus seiner „Suite Iberia für Klavier solo“ spielte Keiko Hattori ganz großartig die Sätze „Rondeña“, „Almería“ und „Triana“. Die „Rondeña“ ist eine Form des Fandangos, in dem Wort steckt aber auch der Rundtanz, ein Motiv, das Albéniz darin aufnimmt. Auffallend ist bei der Musik die nahezu metallische Härte, die Dissonanzen zulässt. So wirkt sie erstaunlich modern, nahezu dem 20. Jahrhundert zugehörig. Doch auch die von arabischer Musik beeinflussten traditionellen typischen Klangsequenzen mit ihrer eigentümlichen Spannung fehlen nicht. „Almería“ ist weniger temperamentvoll, spielt aber mit emotionalen Zuständen, mal gibt sich die Melodie sphärisch, dann wieder profan, dann wieder ganz verspielt. „Triana“ (ein Stadtteil von Sevilla) fängt mit einem Paso doble an, der sogleich eine ungemein dichte Atmosphäre schafft. Dem Tonkünstler gelingt es, das Bild einer von Flaneuren begangenen Esplanade musikalisch zu malen.
[...] Anton Diabelli (1781 bis 1858), ein österreichischer Komponist und Musikverleger, hat dreißig kleine Werke für Gitarre und Klavier geschaffen, aus denen sieben gespielt wurden. Es sind musikalische Miniaturen, sie wirken klein, manchmal fast kindlich, fröhlich und leicht, außer dem Trauermarsch (Marche funèbre), der doppelte Länge vorweist und von der Mühsal und Stärke der menschlichen Existenz erzählt.
Luigi Boccherini (1743-1805), Enric Granados i Campiña (1867-1916) und Manuel de Falla (1876-1946) waren die Tonsetzer der Tänze „Introdución y Fandango“, „Dancas Españolas“ und „Tanz des Müllers“. Bei diesen Stücken spielen die Kastagnetten eine immense Rolle, weswegen der ausgezeichnet spielende Felix Matzura diese Perkussionsinstrumente ertönen ließ. Das spanische Temperament, aber auch der eigenwillige Charakter dieses Volkes drückte sich perfekt in dieser Musik aus.
Keiko Hattoris Spiel zeichnete sich durch eine ungemeine Präzision aus, sie konnte die Tasten gleichsam kristallin anschlagen, um ihnen später eine federleichte, sphärische Qualität zu verleihen. Dass Friedemann Wuttke ein Meister seines Fachs ist, ist hierzulande längst bekannt. Ein außergewöhnliches Konzert.

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2011/07  Oleg Kagan Musikfest in Kreuth am Tegernsee (mit dem Asasello Quartett)
(Tegernsee-Zeitung, am 12. 07. 2011)

„Sie strahlten schon beim Betreten der Bühne, [...] Ein gelungener klanglicher Exkurs (...) Ob perlend oder stürmend, ob rasend schnell oder weich-getragen, ob als Einzelstimmen von Klavier und Violine oder als einiger Klangkörper: Emotionen und Energie der Musiker rissen die Gäste in ihren Bann [in Mendelssohns Klaviersextett D-dur]."

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2011/04  Zwischen träumerischer Zartheit und ruhigem Ausdruck (mit dem Asasello Quartett)
(Oberbayerisches Volksblatt, am 12. 04. 2011)

„Schon nach den ersten Takten durfte das Publikum die behutsame Balance, das klanglich ausdifferenzierte Spiel des Asasello-Quartetts genießen [...] Keiko Hattori nahm nach dieser wiegenden, beseelten Hinführung den Solopart mit konzentriertem Ernst. [...] Die zauberhaften Melodien schienen wie von selbst zu erklingen, als sei die zartgliedrige Pianistin lediglich die bescheidene Mittlerin der Musik. Das zarte, schlichte Larghetto und das fröhliche Finale zeigte die reife Klangkultur des Ensembles [...] Eine große musikalische Herausforderung stellte das berühmte f-Moll-Klavierquintett Opus 34 von Johannes Brahms dar. Natürlich meisterte das Ensemble auch dieses monumentale Werk mit Bravour [...] Das Asasello-Quartett brillierte auch hier mit einem ungemein farbigen, nuancenreichen Spiel, meisterhaft gelang ihm der häufige Wechsel zwischen kraftvollen Fortissimo-Ausbrüchen und träumerischer Zartheit, zwischen fesselnder Dramatik und ruhigem Ausdruck [...] Keiko Hattori spielte klanglich ausdifferenziert, packte die Hörer vor allem im Finale mit dem balladesken Hauptthema. Die nicht enden wollenden, variiert wiederholten Themen der Komposition erforderten von den Musikern einen enormen physischen Kraftakt. Für ihr ausdrucksstarkes Spiel erhielten Pianistin und Ensemble von den begeisterten Hörern Beifall im Stehen."

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2011/02  Mal Schlachtenlärm, mal Eleganz
(Rhein-Zeitung, am 14. 02. 2011, Claus Ambrosius)

Konzert mit dem Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von GMD Stefan Blunier

"[...] Dabei wurde gleich nach dem gewaltigen Auftakt Beethovens drittes Klavierkonzert ein Höhepunkt: Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn Orchestermusiker einem Solisten schon zum Auftritt Beifall zollen. Diese kollegialen Vorschusslorbeeren waren bei der japanischen Pianistin Keiko Hattori angebracht: Sie ist eine brillante Interpretin, die ihre hohe Virtuosität nicht in den Vordergrund stellt, sondern sich ganz in das Zusammenspiel mit dem Orchester einbringt (was bei den ausgeglichenen Kräfteverhältnissen dieses Klavierkonzertes besonders angemessen ist). Wie beiläufig schälen sich da ihre mühelosen Triller-Kaskaden heraus, mit großer Frische türmt sie die Kadenz zum Schluss des ersten Satzes zu einem pianistischen Sonnenaufgang empor. So gelingt das Klavierkonzert gemeinsam mit dem aufmerksamen Dirigenten und dem hoch konzentrierten Orchester aufregend: Das ist nicht die Regel in Sinfoniekonzerten, in denen oft genau für diese Programmposition die Probenzeit knapp ist. [...]"

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2011/01  Duo besticht mit Können
(Schwarzwälder Bote, am 31. Januar 2011, Alwin Weber)

Ikuko Kitakado (Violine) und Keiko Hattori (Klavier) verstanden sich blind und begeisterten das Publikum mit großem musikalischem Einfühlungsvermögen.

Wenn auch die Klosterkirche in Oberndorf zu mehr als der Hälfte besetzt war, so ist es schade, dass nicht mehr Zuhörer das Meisterkonzert von Ikuko Kitakado (Violine) und Keiko Hattori (Klavier) besuchten. Am Anfang stand die Sonate für Violine und Klavier G-Dur KV 301 von Wolfgang Amadeus Mozart. Nach den melodiösen, schmeichelnden Eröffnungstakten wurden beide Solistinnen technisch auf das Äußerste gefordert. Ikuko Kitakado stellte ihr Können unter anderem mit Doppelgriffen unter Beweis. Es wäre ungerecht, hier einem Instrument die Führung zuzuweisen. Brachte doch die Violine manchmal mit lieblichem Ton die Melodie, um dann wieder Partner des Flügels zu werden. Verblüffend war der Schluss des ersten Satzes.
Im zweiten Satz, dem Allegro, ließ Keiko Hattori, die dem Flügel alle dynamischen Abstufungen abverlangte, ihrer Kollegin oftmals den klanglichen Vortritt. Die überzeugende Sicherheit der Aufführenden war sicher Grundlage für deren blindes musikalisches Verstehen. Diese Sonate verbreitete das Flair eines heiteren Sommertags.
Eine total andere Atmosphäre vermittelte die Sonate für Violine und Klavier Es-Dur von Ludwig van Beethoven. Hier durfte zunächst Keiko Hattori am Flügel brillieren. Zu Beginn war die Violine die musikalische Dienerin, bei der Wiederholung wechselten die Rollen. Auch bei schnellen Läufen zeigte Keiko Hattori absolute Prägnanz, Ikuko Kitakado bot mit schönem, rundem Klang den Gegenpart. Im zweiten Satz, der auch "con molt' espressione" vorgetragen wurde, zeigte sich Beethoven in der klaren Melodieführung als absoluter Vertreter der Wiener Klassik.
Abend mit großer Musik - Die Fantasie für Violine und Klavier C-Dur von Franz Schubert begann mit einem fast geistergleichen Pianissimo-Einsatz der Violine, die auch weiterhin eine berückend einfache Melodie weiterführte, umrahmt von einem Geflecht kleinster Notenwerte des Flügels. Vielleicht hätte bei den langen Pizzicato-Passagen der Flügel der Violine ein wenig mehr Dominanz zubilligen sollen.Doch soll dies nicht den Eindruck verwischen, an diesem Abend große Musik, hervorragend interpretiert, gehört zu haben. Der große Schlussapplaus wurde mit einer Zugabe belohnt.

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2011/01  Mit fernöstlichem Charme und Esprit
(Südkurier, am 04. Januar 2010)

Konzert zum Jahreswechsel im historischen Rathaus mit den japanischen Künstlerinnen Aki Hashimoto und Keiko Hattori

Hagnau - Zu einer festen Einrichtung soll es werden, das Konzert zum Jahreswechsel Hagnau. So ist es von Hagnaus Bügermeister Simon Blümcke und dem künstlerischen Leiter der Südwestdeutschen Mozart Gesellschaft Georg Mais fest vorgesehen.
Der Erfolg gibt den beiden Recht: Das Konzert am Silvesterabend im wunderbaren Ambiente des historischen Rathauses Hagnau vor vollem Haus war ein großer Erfolg und ein Erlebnis für das Publikum.
Hervorragende Solistinnen hatte Simon Blümcke angekündigt und das sollte sich bestätigen. Die beiden in Deutschland lebenden japanischen Künstlerinnen Aki Hashimoto (Sopran) und Keiko Hattori (Klavier) boten dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm von der Klassik bis zur Strauss-Dynastie mit Präzision und Ausstrahlung vorgetragen. Beeindruckend die Klarheit der Sprache und die wunderbare stilistische Gestaltung der Sopranistin Aki Hashimoto, die im Solistenensemble des Staatstheaters Darmstadt wirkt, kongenial begleitet von Keiko Hattori.
Die Ausbildung der beiden am Salzburger Mozarteum war in Mozarts Werk nicht zu überhören. Und schmissig und voller Esprit auch der unterhaltende zweite Teil mit Musik von Johann Strauß, der aus den Programmen der Konzerte zum neuen Jahr kaum wegzudenken ist. Seine „Frühlingsstimmen" ließen beim Publikum Vorfreude auf die neue Jahreszeit aufkommen. Die beiden Künsterinnen bedankten sich für den reichen Applaus mit einem Wiegenlied aus ihrer Heimat und einer Mozart-Arie aus seiner „Entführung aus dem Serail".

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2011/01  Bezaubernd: Die ersten Frühlingsstimmen erklingen
(Schwäbische Zeitung, am 02. Januar 2011, Christel Voith)

Die Künstlerinnen des zweiten Hagnauer Silvesterkonzerts gewinnen die Herzen der Zuhörer

Hagnau Auch das zweite Silvesterkonzert in Hagnau war wieder ausverkauft - Grund genug für Bürgermeister Simon Blümcke, das Konzert in Zusammenarbeit mit der Südwestdeutschen Mozart-Gesellschaft zur guten Tradition werden zu lassen. Nach der Jungen Philharmonie Weißrussland, die 2009 im Gwandhaus gastierte, hat Georg Mais diesmal zwei junge japanische Künstlerinnen in den festlichen Reinhard-Sebastian-Zimmermann-Saal im Rathaus eingeladen. Mit hellem, flexibel geführtem Sopran begeisterte die zierliche Sängerin Aki Hashimoto vom Staatstheater Darmstadt mit einem vielseitigen Programm. Am Klavier begleitete einfühlsam Keiko Hattori - beide haben am Mozarteum Salzburg studiert.
Gefühl, dramatische Kraft und komödiantisches Talent vereint die charmante Sopranistin auf glückliche Weise. Innig setzte sie ein mit Mozarts ergreifendem Lied „Abendempfindung", das mildes Mondlicht über Gedanken der Vergänglichkeit, der Todesahnung gießt. Und wie innig mischten sich im Lied vom „Veilchen" Todestrauer und Glück. Hatte hier die Sängerin die lebenslustige Schäferin, die achtlos das kleine Veilchen zertritt, schon lebhaft charakterisiert, um wie viel mehr ließ sie dann die Zuhörer in der Arie der Susanna die Sehnsucht der liebenden Frau spüren, die mit ihrem Figaro vereint werden will. Und wieder eine neue Facette: In kraftvoll jubelnden Koloraturen ließ Aki Hashimoto Mozarts Motette „Exsultate, jubilate" strömen und zugleich erfahren, wie eng verwandt sie mit der Oper ist.
Einfühlsam begleitete die Pianistin die Lieder und Arien, während sie mit Franz Liszts Transkription von Schubert-Liedern pianistische Eigenständigkeit bewies: Klar erhob sich das Lied vom Lindenbaum über düster brodelndem Grund.
Leichtigkeit und Lebenslust waren nach der Pause angesagt. Zärtlichkeit, Komödiantik und jubelnde Frühlingsahnung prägten die Lieder von Hugo Wolf, ein Vergnügen für sich war Adeles Arie „Mein Herr Marquis" aus der „Fledermaus", bei der die Sopranistin heiter mit der ersten Reihe kokettierte und durch den Mittelgang spazierte. Noch einmal spielte Keiko Hattori Liszt-Transkriptionen, diesmal heitere Rossini-Paraphrasen aus den „Soirées musicales". Nach bezaubernd träumerischer „Promessa" sprühte unbändige Lebenslust aus der „Orgia", sanft wogte die „Barcarola" vor der virtuos-rasanten „Tarantella". Als die Sopranistin zuletzt mit dem Johann-Strauß-Walzer die „Frühlingsstimmen" girren und turteln ließ, hatte sie längst die Herzen der Zuhörer gewonnen. Mit einem zärtlichen japanischen Wiegenlied und Blondchens Arie „Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln" verabschiedeten sich die sympathischen Künstlerinnen.

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2010/09  Japanerin begeistert Konzertbesucher
(Südkurier, am 27. September 2010, Gabi Rieger)

Stockach - Da neigt sich Laub und grünes Gras vor der schönen Keiko Hattori. Beim Erscheinen der japanischen Pianistin am braunen Flügel entsteht sofort die Vision von der vielfach besungenen Lilofee.

Denn es glitzern und gleißen die Strass-Steinchen an Kleid und Ohrgehängen wie die Töne bei der ersten Variation des eröffnenden Beethoven. Die 1979 geborene Japanerin, die mit pianistischer Bravour die saisonale Meisterkonzertreihe eröffnet, pflegt als Schülerin von Karl-Heinz Kämmerling einen kultivierten, feinsinnigen Stil, der in Manier eines Goulds bei der Beethoven-Sonate Opus 111 fast schon ins Jazzige greift.
„Fast könnte man sagen ein Beethoven-Abend mit einem Schubert obendrauf", bemerkt Thomas Warndorf, der in seiner Funktion als Kulturamtsleiter knapp 100 Konzertbesucher im Bürgerhaus begrüßen kann.
Beethovens „eigenes Thema" in seinen sechs Variationen F-Dur op. 34 ist ein abgerundetes, innig und intim deklamierendes Adagio in ausgewogener Dreiteiligkeit, in angenehm ausbalancierter klangvoller Mittellage, und für sich allein bereits ein abgeschlossener Satz von Schönheit und stiller Größe. Keiko Hattori stellt die Variationenkette als Folge individueller Charakterstücke dar, deren Gemeinsamkeit ihr klangvoller Klaviersatz ist. Setzt vor dem Jagdthema der zweiten Variation glitzernde Umspielungen der melodischen Kernlinie über pochenden Achtel-Akkorden, und verleiht der dritten in ihrer vorherrschenden sparsamen Zweistimmigkeit einen eigentümlichen Reiz. Variation 4 gibt sich gravitätisch im gezierten Schreitrhythmus eines altertümlichen Menuetts. Die fünfte ist ein parodierter, düster stilisierter Trauermarsch mit markigen Punktierungen, trotzigen Unisono-Gängen und drohenden Oktav-Tremoli im Bass. In der sechsten wiegt sich die Musik im tänzerischen 6/8-Schritt bei spielerischer Sechzehntel-Begleitung.
Dann Beethovens H-Dur-Fantasie: Anknüpfend an bedeutende Vorgängerinnen wie die chromatische Fantasie von J.S. Bach und die c-Moll-Fantasie von Mozart stellt sie sich geradezu als Modellfall einer großen Fantasie dar. Hattori versteht es meisterhaft, den Eindruck nahezu ziellosen Fantasierens und Improvisierens zu erwecken. So ergibt sich insgesamt das kaleidoskopartig schillernde Bild einer raffiniert geplanten Komposition von beachtlichem pianistischem Anspruch.
Dramatik, Düsternis und Zerrissenheit bezeichnen den eröffnenden Sonatensatz von Beethovens grandios interpretiertem Opus 111, das in tiefster Lage mit grollenden Trillern beginnt. „Sehr schön ist das heute. Ich bin ganz hin- und weggerissen", schwärmt eine Zuhörerin und erntet allseits Zustimmung. Vor beglücktem Beifall und Zugabe überrascht die Virtuosin mit ihrer Darstellung der 18. Schubert-Sonate. Obwohl sie teilweise schwülstig wirkt als Komposition, ist sie von Keiko Hattori klar und durchsichtig interpretiert.

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2010/09  Sicherheit und Ausdrucksstärke
(Kölner Stadt-Anzeiger, am 24. September 2010, Günter Jeschke)

Die Neuauflage der Meisterkonzerte im Bergischen Löwen machte ihrem Namen alle Ehre: Meisterliche Interpretationen und hohe Sensibilität bestimmten den Klavierabend.

Bergisch Gladbach - Die Meisterkonzerte der neuen Saison begannen im Bürgerhaus Bergischer Löwe mit „Kostbarkeiten der Klaviermusik", vorgetragen von der zierlichen, in der Nähe von Salzburg lebenden Japanerin Keiko Hattori. Die zurückhaltend auftretende, 31-jährige Pianistin, Gewinnerin zahlreicher Preise, insbesondere beim „Beethoven Wettbewerb Bonn 2007", beeindruckte mit farbigem, reifem Spiel voller Hingabe. Ihre Interpretationen glitzerten und strahlten wie die Steine in ihrem Hals- und Ohrenschmuck und das Lamé ihres Kleides, nicht aufdringlich, aber nachhaltig und eindrucksvoll.
Die erste Hälfte des Programms enthielt Beethoven-Kompositionen, in deren Zentrum Variationen verschiedener Art stehen. In jeder der „6 Variationen F-Dur op. 34" charakterisierte die Pianistin die Unterschiede in Ausdruck, Takt und Tonart. Sie wechselte vom Lyrischen zur Unruhe, von der singenden Melodie zum aggressiven Trauermarsch und dann zu heiteren, die ganze Klaviatur durchlaufenden Trillern. Genauso durchlief sie in der „Fantasie op. 77" ein breites Spektrum von Gefühlen. Sehr modern bot sie deren ersten Teil dar als schweifendes und aufregendes Suchen, extremen Wechseln zwischen lyrischen Passagen und harten Klängen, Kontrasten zwischen Piano und Forte, rasenden undmelancholischen Effekten - Beethoven als Wegbereiter der Moderne.
Erfüllung strahlte sie aus, als im zweiten Teil eine eingängig schöne Melodie als Thema variabel bearbeitet wurde. Diese wechselvolle Auseinandersetzung zwischen Kampf und Frieden, Diesseits und Jenseits, männlich und weiblich setzte die Künstlerin auch in Beethovens letzter Sonate Nr.32 c-Moll op.111 fort, dynamisch und ausgereift, ohne die Kontraste zwischen den beiden Sätzen übermäßig zu betonen. Dennoch führte sie die fünf Variationen des 2. Satzes (Arietta) über langsam schreitende und dramatische Passagen in eine überzeugende Ruhe, ohne im Gefühl zu versinken.
Den zweiten Teil füllte die Sonate Nr.18 G-Dur op. 18 (D 894) von Franz Schubert, die 1826 - 17 Jahre nach Beethovens letzter Sonate - entstand. Ihre Stimmung schloss an diesem Abend an den letzten versöhnlich verklungenen Satz von Beethoven an. Vorsichtig führte Keiko Hattori das Geschehen im ersten Satz zurück in die schicksalhafte Problemwelt, in der die durchaus anklingenden lieblichen Teile versanken. Im Andante ließ sie in klarer und heller Form ein Lied-Thema dominieren, wurde im Menuetto deutlich energischer und steigerte im vielgestaltigen Allegretto-Rondo Höhen und Geschwindigkeit in berauschender Weise. Die Pianistin wirbelte dabei Frohsinn herbei, bevor das Werk im Pianissimo ausklang. Die gesamte Darbietung war von der Sicherheit und der Ausdrucksstärke der auswendig vortragenden Pianistin bestimmt. Die etwa 100 Zuhörer applaudierten intensiv und lange. Die Künstlerin spielte als Zugabe eine Transkription von Franz Liszt nach Rossinis „La promessa" aus „Soirées musicales".

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2010/04 Keiko Hattoris Klavierspiel bezaubert die Zuhörer
(Schwäbische Zeitung, Claudia Paul, am 06. April 2010)

"Mit einem hochkarätigen Klavierkonzert der Japanerin Keiko Hattori ist der Musikfrühling am Bodensee zu Ende gegangen. [...] Es passte einfach alles: Die Künstlerin im zartgrünen Kleid, ein wunderschönes Ambiente und begnadetes Klavierspiel - ein Genuss für Augen und Ohren wurde den zahlreichen Besuchern geboten. [...] Die zierliche Japanerin, die seit ihrem dritten Lebensjahr Klavierunterricht erhält, hat geschafft, wovon viele träumen: den Start einer internationalen Karriere. Und wer sie spielen hört, weiß, warum ihr das gelungen ist. Die Preisträgerin des Beethoven-Wettbewerbs demonstriert an den Tasten, dass sie zu den Besten gehört. Hingebungsvoll und leidenschaftlich klingt ihr Spiel und versunken gibt sie sich ganz der Musik hin. [...] das Publikum genoss das hoch karätige Konzert. So mancher Zuhörer schloss verzückt die Augen und lauschte dem erstunlichen Einfühlungsvermögen der jungen Künstlerin, die keine Noten benötigt. [...] Das Publikum sparte nicht mit Applaus und war begeistert von der Japanerin. [...] Begeisterter Applaus erfreute Keiko Hattori und mit der Zugabe "Am Brunnen vor dem Tore" aus Franz Schuberts "Winterreise" verabschiedete sich die Pianistin nach zwei Stunden von ihren Zuhörern."

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2009/09 Romantik verbindet zwei Nationen / Konzert zur zehnjährigen Partnerschaft von Tschenstochau und dem Bodenseekreis
(Südkurier, am 30. September 2009)

" [...] Der Höhepunkt des Abends erklang mit Friedrich Chopins (1810-1849) Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 und der jungen japanischen Pianistin Keiko Hattori. [...] Keiko Hattori begeisterte mit einem sehr differenzierten und ausdrucksstarken und scheinbar mühelosen Spiel. Perlende Läufe, Tonkaskaden im Pianissimo verhauchend, energisch vorwärts gehende Passagen mit kräftigem Anschlag vermittelten den Farbenreichtum und die Emotionalität dieses großartigen Klavierkonzerts Chopins. Das gelungene Zusammenspiel mit dem Orchester zeugte von dessen großem Können, sensibel und aufmerksam wurden auch schwierige Einsätze, vor allem der Bläser gemeistert. Die junge Japanerin bedankte sich beim Publikum mit dem Impromptu in As-Dur von Franz Schubert."

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2009/09 Ein wahres Talent an ihrem Instrument...
(Südkurier, Gerd Scheuble, am 29. September 2009)

"[...] Dann kam aber der wahre Höhepunkt der ersten Konzerthälfte mit dem Klavierkonzert Nr. 1 e-moll von Frédéric Chopin, maßgeblich mitinterpretiert durch die aus Japan stammende Pianistin Keiko Hattori. Ein wahres Talent an ihrem Instrument, das die Zuhörer zum Ende der ersten Konzerthälfte bereits zu Bravorufen hinriss. Kein Wunder angesichts ihrer Virtuosität auf der Pianotastatur, vor allem aber auch aufgrund ihrer emotinaler Interpretationsfähigkeit der Chopin-Komposition, die auch heute noch Emotionen wecken kann. [...]"

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2009/09 Die Polnische Staatsphilharmonie und die Pianistin Keiko Hattori begeisterten beim ersten Meisterkonzert der Saison
(Schwarzwaelder-bote, Alwin Weber, am 28. September 2009)

"[...] Solistin des Klavierkonzerts Nr. 1. e-Moll von Frédéric Chopin war Keiko Hattori. Die Art und Weise, wie sie dieses Riesenwerk gestaltet hat, war aller Bewunderung wert. Fortissimo-Passagen, mit strahlender Kraft dargeboten, wechselten unmittelbar mit lyrischen Passagen, die Töne am Ende eines musikalischen Gedankens fast hingehaucht, Romantik in bester Form. Im dritten Satz, Allegro vivace, in dem Chopin Anleihen bei polnischer Volksmusik macht, zeigte Keiko Hattori nochmals ihr ganzes Können: Basstriller in der linken Hand, Läufe, wie musikalische Irrwische in der rechten, Harmonie mit dem Orchester, ein virtuoses Spiel. Nach dem Riesenapplaus gab es noch ein Geschenk: das Impromptu As-Dur von Franz Schubert. [...]"

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2008/12 Wiederhören mit Preisträgern der Beethoven Competition 2007 / 750 Besucher genossen am Sonntag Wohlfühlatmosphäre und klassische Musik in Telekomzentrale
(General Anzeiger, Mathias Nofze, am 16. Dezember 2008)

"[...] Wirkliche Größe erreichte an diesem Vormittag lediglich Keiko Hattori, Zweitplatzierte der letzten Competition. Als sie am Flügel saß, gewann die Musik eine wunderbare Präsenz und Ausdruckstiefe. Wie sie das Thema der sechs Variationen von Beethoven zur beseelten Gestalt formte, war berückend, wie sie den Charakter jeder der Variationen bis in die letzte Regung begriff, war atemberaubend.
Ihr Spiel ist kraftvoll, klar und durchdacht. Alles folgt einem roten Faden, wirkt ungemein schlüssig. Hattori, die ihre Kunst bei Karlheinz Kämmerling vervollkommnet hat, besitzt die Souveränität, ihr Können ganz in den Dienst der Musik zu stellen. Und so erlebte man eine Sonate op.111, die bei all ihrer Rätselhaftigkeit doch auch eine innere Logik offenbarte. Grandios auch die Arietta. Wie hier ein schlichtes Thema zu schwingen, dann zu tanzen beginnt, um schließlich irdische Gefilde zu verlassen, gestaltete Hattori überaus bewegend. [...]"

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2008/12 Beethoven Competition in Telekom-Zentrale / Wettbewerb zu Ehren des Bonner Komponisten - Zweitplatzierte des vergangenen Jahres, Keiko Hattori, spielt bei Preisträger-Matinee
(General Anzeiger, Mathias Nofze, am 13. Dezember 2008)

"[...] Die japanische Pianistin Keiko Hattori wechselte vor acht Jahren von Tokio in Mozarts Geburtsstadt, "ein bisschen durch Zufall", wie sie erzählt. Werbeflyer für eine Salzburger Sommerakademie mit dem Klavierdozenten Karlheinz Kämmerling weckten in der damals 20-Jährigen den Wunsch, "mal nach Europa zu fahren". Was sie bei Kämmerling lernte, sei eigentlich gar nicht so anders gewesen als die Methode ihres damaligen Lehrers Akira Jinno. Vielmehr habe es sie gereizt, die Musik Mozarts, Beethovens oder Schuberts im deutschsprachigen Raum zu studieren. Aus ursprünglich "drei oder vier Jahren" sind nun acht geworden, und es sieht nicht so aus, als wolle die 1979 in Tokio geborene Pianistin ihren Wohnort Attersee bei Salzburg in absehbarer Zeit verlassen. Vor allem in der Konzertlandschaft Deutschlands hinein haben sich die Kontakte immer weiter vertieft, vor allem, seit Hattori im vergangenen Jahr bei der zweiten Beethoven-Competition mit Preisen geradezu überhäuft wurde.
Danach meldeten sich Veranstalter und Agenturen, der Kalender von Hattori füllte sich merklich: "Der Wettbewerb hat meiner Karriere ziemlichen Auftrieb gegeben", sagt sie. Zum Klavierfestival Ruhr wurde sie eingeladen oder zum Bodenseefestival. Anfang dieses Jahres lotete sie den Fazioli-Flügel im Leoninum in der Reihe "PianoPlus" aus. Mit Beethovens c-Moll-Variationen, zwei Bagatellen und der Sonate op.111 bereicherte sie beim Beethovenfest einen Abend im Palais Schaumburg. Und im Auftaktkonzert zur Saison der Klassischen Philharmonie beeindruckte sie mit Beethovens Viertem Klavierkonzert. Ende November schließlich war sie mit Beethovens zweitem Klavierkonzert bei den "Eifeler Mozartwochen" in Gerolstein zu Gast.
[...] Im Reigen der Beethovenschen Klaviersonaten fehlen ihr nur noch op. 106 und 110. Dann wäre der Zyklus komplett. Und den auch einmal zu spielen, "wäre wunderbar". Zwei Tage zuvor zeigte sie übrigens auf einer Weihnachtsfeier einer Bonner Steuerberater-Sozietät ihr Können - ein Kontakt, der sich nach dem Konzert im Leoninum ergeben hat. Kein Wunder also, dass Keiko Hattori Bonn als "meine zweite Heimat" bezeichnet. Zugleich ist Hattori eine leidenschaftliche Kammermusikerin und mit dem "Pamina-Trio" in den Konzertprogrammen präsent. Wer sich mit der Pianistin unterhält, trifft auf eine junge Dame, die gerne lacht - und gerne kocht: "Nicht nur japanisch, auch italienisch oder österreichisch". Kann sie etwa auch? Ja, auch der Kaiserschmarrn kommt gelegentlich auf den Tisch in ihrem Haus am Attersee. Dort steht ein achtzig Jahre alter Steinway-Flügel, dort findet die Künstlerin Ruhe zum Üben, und Muße, um beim Fahrradfahren rund um den See auszuspannen."

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2008/11 Seidenweiche Läufe und eine glänzende Interpretation
(Trierischer Volksfreund, am 2. Dezember 2008)

"Für das Finale hatten sich die Mozart-Wochen Eifel, präsentiert vom Trierischen Volksfreund, die Pfarrkirche St. Anna in Gerolstein ausgesucht. Glänzender Mittelpunkt des Abschlusses war Beethovens zweites Klavierkonzert.

[...] Für den Mittelteil hatte man die japanische Pianistin Keiko Hattori verpflichtet, eine junge Künstlerin, deren Können beim Beethoven- Klavierwettbwerb 2007 mit dem zweiten Preis prämiert wurde. In Gerolstein wandte sie sich dem Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur, Opus 19, von Ludwig van Beethoven zu, dem vielleicht mit Mozart am engsten verwandten Werk des Bonner Meisters. Mit Leichtigkeit und fast schon liebevoll widmete sich Hattori diesem Werk, konnte mit ihrer Technik den Anforderungen im wahrsten Sinne des Wortes ,spielend' fertig werden. Seidenweich waren die Läufe, breit gefächert die Farbigkeit ihres Spiels. Das Ganze ergab eine reife, in die Tiefe gehende, glänzende Interpretation."

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2008/11 Keiko Hattori brilliert mit technischer Perfektion
(Schwäbische Zeitung, am 28. November 2008)

"[...] Nicht nur körperlich überragt die junge Japanerin die meisten ihrer Mitbewerberinnen in der klassischen Musikszene. Mit Aufsehen erregender Perfektion und technischer Brillanz stellte sie in Pfullendorf unter Beweis, warum sie in der Fachwelt zurecht zu den besten Pianistinnen der jungen Generation gerechnet wird. Keiko Hattori, Jahrgang 1979, ist bereits mit fünf Jahren erstmals öffentlich aufgetreten und hat von 1995 bis 1998 das Musikgymnasium der Staatlichen Universität der Künste in Tokio besuchen können. Inzwischen hat sie den Sprung um die halbe Erde geschafft und studierte seit dem Herbst 2001 bei Karl-Heinz Kämmerling am Mozarteum in Salzburg. Inzwischen haben sich auch erste, bedeutende Wettbewerbserfolge eingestellt: 2007 ist Keiko Hattori Preisträgerin des internationalen Beethoven Wettbewerbs in Bonn geworden. Auftritte mit dem WDR-Sinfonieorchester haben sich angeschlossen.
Perfekte Harmonie - Ihren Lieblingskomponisten Beethoven konnte sie auch schon hierzulande beim Bodenseefestival-Recital im April 2008 zu Gehör bringen. Beim Pfullendorfer Auftritt hatte sich Keiko Hattori geradezu hingebungsvoll in den Konzertflügel hinein geschmiegt. Kein Thema ist gewesen, dass sie ihren meisterlichen Auftritt komplett aus dem Kopf gespielt hatte. Aber auch die Harmonie mit Dirigent Georg Mais ist nicht nur hörens- sondern auch sehenswert gewesen.
Als einer der Meilensteine im Zyklus seiner fünf Klavierkonzerte gilt das Klavierkonzert Nr. 2 B Dur Opus 19, das Ludwig van Beethoven in den Jahren 1794 bis 1795 (überarbeitet 1798) in der künstlerischen Nachfolge von W.A. Mozart geschrieben hatte. Das geniale Einzelstück mit den Sätzen Allegro con brio, Adagio und Rondo -- Molto allegro, hatte die begabte junge Virtuosin in den vom Komponisten veranschlagten rund 28 Minuten bravourös zu Gehör gebracht. Bei ihrem Talent und ihrer Hingabe dürften Keiko Hattori auch bald die Türen der ganz großen Konzertsäle offen stehen."

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2008/11 Die ganze Bandbreite der Gefühle
(Südkurier, Mario Stiller, am 2. Dezember 2008)

"Es gehört sicherlich zu den Außergewöhnlichen Momenten in Pfullendorf, Mozarts Meisterwerk, die Sinfonie Nr.40 g-Moll KV 550, das Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur opus 19 und die Ouverture Coriolan opus 62 von Ludwig van Beethoven an einem Abend hören zu dürfen. Beethovens Klavierkonzert, gespielt von Keiko Hattori, einer jungen Japanerin, strahlte eine Brillanz aus, die einem den Atem rauben konnte.
[...] Keiko Hattori zählt als Preisträgerin des Internationalen Beethoven- Klavierwettbewerbs Bonn im vergangenen Jahr zu den besten Pianistinnen der jungen Generation und hat bereits zahlreiche Wettbewerbe gewonnen. Sie spielt mit namhaften Orchestern wie dem WDR-Sinfonieorchester Köln oder dem Orchester der Beethovenhalle Bonn auf großen internationalen Konzertbühnen.
Überdeutlich die außergewöhnliche Fingerfertigkeit und meisterliche Technik der jungen Japanerin. Eine grandiose Pianistin, die dieses Frühwerk, das noch der Wiener Klassik zugeordnet wird, brillant interpretierte."

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2008/10 "Klassischer" Saison-Einstieg
(Köln-Bonner Musikkalender Oktober 2008, Günter Duvenbeck)

"[...] Danach war man vorbereitet auf Beethovens G-Dur-Konzert, dessen Solopart die junge japanische Pianistin Keiko Hattori [...] mit viel Einführung in die lyrische Grundstimmung dieser Musik darbot und im perfekten Wechselspiel mit dem Orchester eine sehr elegant gefärbte, auch im rätselhaften Mittelsatz nicht von Schwermut getrübte Interpretation vorlegte, die an beste Tradition eines Gieseking oder Backhaus denken ließ. [...]"

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2008/10 Klassik pur: Beethoven mit Beissel und Hattori
(General Anzeiger, Barbara Pikullik, am 20.10.2008)

"[...] Die 1979 geborene japanische Pianistin Keiko Hattori kann mit einer Reihe von renommierten Preisen aufwarten, zum Beispiel mit dem ersten Preis in allen Sparten beim 17. Internationalen Schubert-Musikwettbewerb in Italien und dem zweiten Preis bei der Bonner Beethoven Competition 2007.
So nahm es nicht Wunder, dass Keiko Hattori mit einer Souveränität agierte, die ihresgleichen sucht. Sie verfügt über eine fast schon unheimlich anmutende technische Perfektion, die dennoch nur selten steril wirkte und ansonsten musikalisches Zauberwerk nicht ausschloss. Gerade dieser Klangzauber ist bei der Ausführung des lyrischsten der fünf Beethoven-Konzerte unabdingbar.
Hierbei konnte Hattori sich auf einen kongenialen Orchesterapparat stützen, mit dem sie sich in einen spannungsvollen Dialog begab. Besonders eindrucksvoll gelang der zweite Satz, dessen inneres, gespanntes Beben fast nahtlos in das zart einsetzende Finale überging. Der enthusiastische Applaus des Publikums forderte eine Zugabe der Solistin heraus: die Transkription des Schubert-Liedes 'Liebesbotschaft' von Franz Liszt."

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2008/10 Frischer Schwung aus Japan
(Hamburger Abendblatt, am 13. Oktober 2008)

"[...] Sehr viel mehr Farbe hatte der Auftritt der Pianistin Keiko Hattori, die nicht nur mit ihrem mutig türkisfarbigen Rock, sondern vor allem durch ihr beseeltes Spirl Leben in die Bude brachte: Auch das Orchester ließ im langsamen Satz von Beethovens viertem Klavierkonzert plötzlich mit einem geheimnisvollen Pianissimo aufhorchen, nachdem vieles bis dahin recht vordergründig geblieben war. Die 28 Jahre alte Japanerin gewann bereits mehrere renommierte Wettbewerbspreise."

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2008/10 Eine junge Pianistin mit einem Werk, das glückliche Stimmung atmet
(Wiesbadener Tagblatt und Wiesbadener Kurier, Richard Hörnicke, am 13. Oktober 2008)

"[...] Das Orchester hat sich zum Ziel gesetzt hat, junge Musikerinnen und Musiker zu fördern. Die am Beginn ihrer Karriere stehenden Solisten werden durch positive Erfahrungen früherer Konzerte mit Spannung erwartet. Diesmal stellte sich mit der 28-jährigen japanischen Pianistin Keiko Hattori in der Interpretation von Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 in G-Dur eine bereits mit vielen Preisen ausgezeichnete Künstlerin vor, under deren Händen das glücklichen Stimmung atmende Werk eine technisch perfekte, klug desponierte und subtile Ausdeutung erfuhr. Beachtlich die Breitband des Anschlags, feinstes Pianospiel steht neben markantem Zugriff. Glasklar werden Triller und Arpeggien bewältigt, das Andante wird im feinen Wechselspiel mit den Streichern zur "Klassischen Elegie", das beschließende Rondo erhält mit seinem Tanzthema "Alla polacca" elanvollen und vitalen Charakter. Für den begeisterten Beifall bedankte sich die Künstlerin mit der virtuosen Nachzeichnung einer Schubert-Paraphrase Franz Liszts."

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2008/04 Kontrast der Epochen
(Schwäbische Zeitung und Südkurier, Franz Josef Lay, am 29. April 2008)

"Der Klavierzyklus mit sechs Konzerten im Rahmen des Bodenseefestivals möchte die Abkehr von Klassik und Romantik und die Hinwendung zur Moderne demonstrieren. Wie weit die Komponisten des 20. Jahrhunderts dabei gegangen sind, wird deutlich in der Gegenüberstellung der Epochen, wie das beim Klavierabend der bereits sehr erfolgreichen jungen Pianistin Keiko Hattori im Rittersaal des Neuen Schlosses Tettnang seine eindrucksvolle Realisierung fand - Beethoven und Schubert begegneten Prokofjew.
Mit Beethovens 13. Sonate, op. 27 Nr. 1 in Es-Dur brachte die konzentriert spielende Japanerin das klassische Vergleichsmoment. In sensibel schlichtem Spiel belebte sie beim beginnenden Andante die leisen Akkorde mit markant auf- und niederrollenden Bassläufen, ohne dem Satz den ruhigen Charakter zu nehmen, der mit dem jäh folgenden Allegro in einen wilden Strudel von Oktavbewegungen und gebrochenen Akkordaufstiegen umschlug. Fast geisterhaft wirkte da der dynamische Wechsel von vitalem forte und verinnerlicht intonierten Akkordantworten, was im 2. Satz, dem Allegro molto e vivace, die Pianistin bei zunehmender Gegenbewegung und heftigen Staccati zur Ausdruckssteigerung gestaltete. Somit wurde der Kontrast zum Adagio umso plastischer, wo der ruhige Gang der Achtelbegleitung zum hochsteigenden melodischen Geschehen schon eine gewisse improvisatorische Freiheit widerspiegelte. Der plötzliche Wechsel zum Allegro vivace bedeutet auch Aufbruch, wo das Thema feurig und aufbrechend mit energisch dahinströmender Gegenstimme auftrat. In kristallklaren Läufen der reichen Varianten wurde der drängende Impuls deutlich und das flimmernde Ineinandergreifen korrespondierte mit dem typisch klavieristischen Durchdringen von Melodik und Harmonik als Vorgriff auf die Romantik und erst recht auf Prokofjew.
Wirkungsvoll war, dass Keiko Hattori dann ohne große Pause gleich von dem russischen Komponisten die 2. Sonate in d-Moll aus dem Jahr 1912 anschloss und mit dem 1. Satz bei reibenden Sekundharmonien in die moderne Ära führte. Da brillierte sie bei rasanten Passagen, ineinandergreifenden Figuren, blitzschnellem Überschlagen der Hände, großen und sicheren Sprüngen und souveräner Doppelgriff- und Akkordtechnik. Und das alles in unbestechlicher Klarheit. Das gesanglich intonierte Seitenthema von zartem, wehmütigem Charakter hatte noch etwas neoklassizistische Züge. Dann bestach die Interpretin weiter mit zupackend vitalem Spiel in der ganz eigenen, sehr anspruchsvollen Klaviertechnik Prokofjews und gab dem scherzohaften 2.Satz auch virtuoses Profil, wo rhythmisch pulsierend das motorische Moment durchbrach, ohne sich in klanglicher Überfrachtung zu verlieren. Tiefe und Empfindung legte Keiko Hattori in den langsamen Satz mit innig intonierten Kantilenen, die sie über repetierende Bassfiguren legte. Geradezu atemberaubend dann das Finale bei vitaler Rhythmik und toccatenhaften Tonfolgen.
Wie konnte da dann die Romantik dagegen standhalten? Frappant, wie die junge Pianistin sich stimmig auf Schuberts Sonate in G-Dur, op. 78 (D 894) einließ und kantabel die Akkordmelodie des 1. Satzes in empfindsamem Anschlag interpretierte und dabei nuancenreiche Dynamik bei den Akkordstürmen und Ausdrucksdifferenzierung für eine vornehm strenge Darstellung einsetzte. Liedhaft schlicht begann das Andante, unterbrochen von einem trotzig kraftvollen Mittelteil. Dagegen hob die Pianistin im Menuett auf plastische Gegensätze ab, die im Trio unversehens tänzerische Züge annahmen.
Im Finalsatz als Rondo kehrte das episodische Geschehen in liebevoll klavieristischer Durcharbeit immer wieder auf den eher pastoral angelegten Hauptsatz zurück. Reicher Beifall, für den sich die Pianistin bei eher etwas scheuem Lächeln mit dem Impromptu in As-Dur (Op.142) von Schubert bedankte."

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2008/03 Perfektes Beethoven- und Schubert-Spiel
(Köln-Bonner Musikkalender März 2008, Günter Duvenbeck)

„Eigentlich hätte die Gewinnerin der Zweiten Internationalen Beethoven Competition auch Keiko Hattori heißen können. So gewann sie "nur" den 2. Preis, den Publikumspreis, den Sonderpreis für die Kammermusik und den Sonderpreis für die Interpretation einer zeitgenössischen Komposition. Dafür blieb sie dem Bonner Publikum offenbar in guter Erinnerung und bescherte der jungen Konzertreihe "Piano plus" in der vollbesetzten und ausverkauften Alten Kirche im Collegium Leoninum einen glänzenden Auftakt im Jahr 2008. Perfekt beherrschte sie den großen Fazioli-Flügel; so perfekt, dass man ihr Programm neu erlebte, das nahezu identisch mit ihrer Werkauswahl im Beethoven-Wettbewerb war. Intelligent umriss Hattori Beethoven als Wegbereiter der Moderne mit der Fantasie op. 77 durch ihre freien Improvisationsteile. Letztere kontrastierte sie gut mit den gesanglich gehaltenen Adagio-Einschüben. Als in sich logisches Ganzes interpretierte sie Beethovens Sonate A-Dur op.101 und bestach durch ihren virtuosen und excellenten Vortrag. Indes erzielte die Japanerin die Krönung ihres Abends mit Schuberts G-dur-Sonate D.894 durch ihren reifen Vortragsstil, was exquisite Anschlagskultur, Gestaltung, Feindynamik und vor allem ihr tiefgründiges Verständnis für den Komponisten anbetraf und eine romantische "Fantasie" entwarf. [...]"

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2008/01 Wunderbarer Schubert
(Bonner Rundschau, am 02. Februar 2008)

„[...] Keiko Hattori war eine wundervolle Interpretin der Fantasiesonate G-Dur auch am große Fazioli-Fügel des Leoninums. Der Ausgleich zwischen den Registern, den das Instrument leistet, kommt Schuberts Harmonieanspruch entgegen wie ein Wiener Bösendorfer-Flügel. [...]"

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2008/01 Intensive Stille KONZERT
(General Anzeiger, Guido Krawinkel, am 30. Januar 2008)

„Erinnerungen wurden wach, als Keiko Hattori, die zweitplatzierte der 2. International Beethoven Competition in Bonn, ihren Klavierabend im Leoninum mit der Fantasie H-Dur op. 77 von Ludwig van Beethoven begann. Hattori eröffnete damit die diesjährige Konzertreihe PianoPlus, in der noch weitere Teilnehmer der Beethoven Competition zu hören sein werden. Ihre Interpretation im Leoninum zeichnete sich durch eine außergewöhnliche Bildhaftigkeit und große Entschlossenheit aus. Bedingt durch die besonderen klanglichen Eigenschaften des Fazioli-Flügels schienen Gegenpole sogar noch kontrastreicher gestaltet und auf den Punkt gebracht. Auch Beethovens A-Dur Sonate op. 101 zeigte eine gereifte Interpretin, die weiß, was sie will. Nichts wurde eingeebnet, Satzstrukturen und Tempi angemessen und überlegt gestaltet, sowie durch einen feinnervigen Anschlag geradezu geadelt. Mit der G-Dur Sonate op. 78 von Franz Schubert bewies Hattori, dass sie auch im romantischen Repertoire zu Hause ist. Die Eigenheiten dieser Sonate stellte Hattori klar heraus Hattoris Kunst zeigte sich hier in einer intensiven Gestaltungskraft, die den stillen Charakter dieser Sonate vorteilhaft betonte."

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2007/12 Die zweite Siegerin des Beethoven Competition, die Japanerin Keiko Hattori
(Rheinischer Merkur, Hilde Malcomess, am 20. Dezember 2007)

„[...] Die 28-Jährige studiert bei Karl-Heinz Kämmerling. 2001 verließ sie die Tokioter Hochschule mit Auszeichnung und pilgerte ins Land ihres Idols Schubert. Erst dort kam zur Perfektion ein enormes Gastaltungsvermögen. Was Sie in Österreich fand? 'Ich liebe Schubert und Schubert liebte Natur. Um ihn und andere Komponisten wirklich tief zu verstehen, hilft es mir, in ihrer Landschaft zu leben und die historischen Orte zu kennen.' Das glaubt gerne, wer Hattoris Schubert hört, ein sanftes Klangwunder. Beethoven spielt sie beeindruckend, Alban Bergs Sonate op.1 phänomenal in Architektur und Klang. Der zeitgenössische Komposition des Bonner Wettbewerbs, Lera Auerbachs 'Ludwigs Alptraum', interpretierte sie am schlüssigsten und reichsten."

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2007/12 Sie wirkte sehr konzentriert...
(Bonner Rundschau, Felicitas Zink, am 18. Dezember 2007)

„[...] Danach nahm sich die 28-jährige Japanerin Keiko Hattori (2. Preisträgerin) der Sonate in E-Dur op. 109 Nr. 30 an. Sie wirkte sehr konzentriert, interpretierte vom ersten Ton an, gestaltete die endlosen Phrasen, trotz hartnäckiger Huster im Saal, spannend und ließ die Hörer tatsächlich an ihren musikalischen Gedanken teilnehmen. Kein Wunder, dass dieser bemerkenswerten Musikerin der Publikumspreis zugetragen wurde. [...]"

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2007/12 Natürliche Eleganz
(General Anzeiger, Bernhard Hartmann, am 18. Dezember 2007)

„[...] Der zweitplatzierte Keiko Hattori spielt da schon in einer anderen Liga. Wenn sie sich in Beethovens späte Sonate in E-Dur op. 109 vertieft, mit der sie sich im Übrigen schon in der ersten Wettbewerbsrunde vorgestellt hatte, hat sie auch etwas zu sagen. Keiko Hattori ist ganz bei der Musik, sie bindet die formalen Abschnitte mit zwingender musikalischer Logik zusammen. Der präludierende Beginn wirkt unter ihren Händen keineswegs als musikalischer Gedanke, der mit dem Beginn des zweiten, ganz eigenständigen Themenkomplexes versandet, sondern sie führt die Gedanken auf wundersame Weise organisch ineinander. Mit ihrem feinnervigen Anschlag entlockt sie dem Steinway Klangnuancen, die immer wieder überraschen und doch ganz natürlich klingen. Im zweiten Satz spielte sie äußerst kultiviert ihre virtuosen Fähigkeiten aus. Und der Variationssatz wurde an diesem Abend zu einer großen epischen Erzählung, deren Sogwirkung man sich nicht eine Sekunde entziehen konnte. Obwohl sie sich jedem Detail mit Hingabe zuwandte, vergaß sie doch nicht den großen Bogen zu gestalten. [...]"

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